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Calvin-Zyklus

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Der Calvin-Zyklus, benannt nach dem amerikanischen Chemiker Melvin Calvin, der ihn entdeckt hat, ist ein zentraler Teil des Prozesses der Photosynthese, bei dem Kohlenstoffdioxid (CO2) in Zucker umgewandelt wird. Er findet im Stroma der Chloroplasten grüner Pflanzen statt und ist ein wesentlicher Schritt in der sogenannten Dunkelreaktion oder lichtunabhängigen Phase der Photosynthese, da er nicht direkt von Licht abhängig ist.

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Der Calvin-Zyklus: Ein Überblick

Grundprinzipien

Der Calvin-Zyklus nutzt die Energie, die in der lichtabhängigen Reaktion der Photosynthese in Form von ATP (Adenosintriphosphat) und NADPH (Nicotinamidadenindinukleotidphosphat) gespeichert wurde, um CO2 in Glukose umzuwandeln. Diese Umwandlung geschieht durch eine Reihe von enzymatisch katalysierten Reaktionen.

Die Hauptphasen des Calvin-Zyklus

Der Calvin-Zyklus lässt sich in drei Hauptphasen unterteilen:

  1. Kohlenstofffixierung: CO2 wird aus der Atmosphäre aufgenommen und mit einem fünf-Kohlenstoff-Molekül namens Ribulose-1,5-bisphosphat (RuBP) verbunden. Dies wird durch das Enzym Rubisco katalysiert, wodurch ein instabiles sechs-Kohlenstoff-Intermediat entsteht, das sofort in zwei Moleküle 3-Phosphoglycerat (3-PGA) zerfällt.
  2. Reduktion: Die 3-PGA-Moleküle werden in einem zweistufigen Prozess reduziert und phosphoryliert, wobei ATP und NADPH verbraucht werden. Das Ergebnis sind G3P-Moleküle (Glycerinaldehyd-3-phosphat), von denen einige aus dem Zyklus ausgeschieden werden, um als Bausteine für die Glukosesynthese und andere organische Verbindungen zu dienen.
  3. Regeneration von RuBP: Der restliche Teil der G3P-Moleküle wird in einer Reihe von Reaktionen, die weitere ATP-Moleküle verbrauchen, wieder zu RuBP umgewandelt, damit der Zyklus erneut beginnen kann.

Bedeutung des Calvin-Zyklus

Der Calvin-Zyklus ist von fundamentaler Bedeutung für das Leben auf der Erde, da er die Grundlage für die Umwandlung von anorganischem CO2 in organische Substanzen bietet, die dann als Energiequelle und strukturelles Material für Pflanzen und die Tiere, die sich von ihnen ernähren, dienen. Durch die Bindung von CO2 trägt der Calvin-Zyklus auch zur Minderung des Treibhauseffekts und der globalen Erwärmung bei.

Forschung und Anwendung

Forschungen zum Calvin-Zyklus und seinen Enzymen bieten Potenziale zur Verbesserung der Photosyntheserate und damit der Wachstums- und Ertragssteigerung von Kulturpflanzen, was besonders im Hinblick auf die globale Ernährungssicherung von Interesse ist.

Der Calvin-Zyklus ist ein komplexer Prozess, der tief in die Biochemie der Pflanzen eingebettet ist und zentrale Einblicke in die Effizienz und Anpassungsfähigkeit pflanzlicher Lebensformen bietet.

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