Was versteht man unter Ektomykorrhiza?
Ektomykorrhiza bezeichnet eine Form der Symbiose zwischen den Wurzeln bestimmter Pflanzen, insbesondere Bäume und Sträucher aus Familien wie Pinaceae (Kiefern), Fagaceae (Buchen) und Betulaceae (Birken), und bestimmten Pilzarten. Im Gegensatz zu anderen Mykorrhiza-Formen umschließt der Pilz bei der Ektomykorrhiza die Wurzeloberfläche und dringt nicht in die Zellinnenräume (Interzellularräume) der Wurzel ein, sondern bildet ein dichtes Netzwerk um sie herum.
Funktionsweise
Diese symbiotische Beziehung ermöglicht es den Pflanzen, effektiver Nährstoffe und Wasser aus dem Boden aufzunehmen, während die Pilze im Gegenzug Kohlenhydrate erhalten, die durch Photosynthese von der Pflanze produziert werden. Ektomykorrhiza unterstützt Pflanzen nicht nur bei der Nährstoffaufnahme, insbesondere von Phosphor und Stickstoff, sondern trägt auch zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenstress, Schädlingen und Krankheiten bei.
Ökologische Bedeutung
Die ökologische Rolle von Ektomykorrhiza ist beträchtlich, da sie zur Gesundheit und Produktivität von Waldökosystemen beiträgt. Diese Symbiose fördert die Bodenstruktur, indem sie zur Bildung von Aggregaten beiträgt und die organische Materie im Boden stabilisiert. Zudem spielen ektomykorrhizale Pilze eine wichtige Rolle im Kohlenstoffkreislauf und bei der Bodenbildung.
Anwendung in der Gärtnerei
In der Gärtnerei und Forstwirtschaft wird das Wissen um Ektomykorrhiza genutzt, um die Anzucht und das Wachstum von Bäumen zu fördern. Die gezielte Förderung dieser Symbiose durch das Einbringen geeigneter Mykorrhiza-Pilze in den Boden kann die Überlebensrate und das Wachstum junger Bäume verbessern, insbesondere in degradierten oder nährstoffarmen Böden.