Definition und Bedeutung
Lateral bezieht sich in der Botanik auf das seitliche oder seitwärts gerichtete Wachstum von Pflanzenteilen, im Gegensatz zum vertikalen oder apikalen Wachstum, das nach oben oder unten gerichtet ist. Dieses seitliche Wachstum kann bei Wurzeln, Sprossachsen, Rhizomen und anderen Pflanzenteilen beobachtet werden und ist entscheidend für die Ausbreitung und räumliche Anordnung von Pflanzen in ihrem Habitat.
Lateralwurzeln und -zweige
- Lateralwurzeln sind von der Hauptwurzel ausgehende Wurzeln, die der Pflanze helfen, sich im Boden zu verankern und Wasser sowie Nährstoffe effizienter aufzunehmen.
- Lateralzweige entwickeln sich aus den Seitenknospen entlang der Sprossachse und tragen zur Verzweigung der Pflanze bei, was die Blattfläche für die Photosynthese erhöht und die Fortpflanzungsfähigkeit verbessert.
Anwendung in der Gärtnerei
In der Gärtnerei ist das Verständnis des lateralen Wachstums von großer Bedeutung, da es ermöglicht, Pflanzen gezielt zu vermehren und zu formen. Gärtner nutzen Techniken wie das Beschneiden von Zweigen, um laterales Wachstum und eine dichtere Verzweigung zu fördern, oder das Teilen von Rhizomen und Wurzelballen, um neue Pflanzen zu gewinnen.
Beispiele für lateral wachsende Pflanzen
- Bambus bildet ausgedehnte unterirdische Rhizomsysteme, die neue Sprossen seitlich produzieren und schnell große Flächen besiedeln können.
- Erdbeerpflanzen entwickeln Läufer (Stolonen), die sich über den Boden ausbreiten und an den Knotenpunkten neue Pflanzen bilden.
- Brombeeren breiten sich ebenfalls durch seitliches Wachstum ihrer Triebe aus, die sich am Boden bewurzeln und neue Pflanzen hervorbringen können.