Das Substrat bezeichnet im Kontext der Botanik und Gärtnerei das Grundmaterial, auf dem Pflanzen wachsen. Es umfasst eine breite Palette an Materialien, die für verschiedene natürliche Vorgänge und technische Anwendungen verwendet werden. In der Gärtnerei sind Substrate oft eine Mischung aus organischen und anorganischen Materialien, die speziell auf die Bedürfnisse bestimmter Pflanzen abgestimmt sind. Dies schließt auch den natürlichen Erdboden mit ein, der durch seinen jeweiligen Bodentyp charakterisiert wird.
Bedeutung im Gartenbau
In der Praxis des Gartenbaus werden Substrate aus verschiedenen Erden hergestellt, oft durch Beimischung von Zuschlagstoffen, Erdgemischen oder erdelosen Substraten bis hin zu flüssigen Nährlösungen. Im Gewächshausanbau sind Substrate oft vom natürlichen Untergrund getrennt, was eine intensivere Nutzung und bessere Kontrolle der Wachstumsbedingungen ermöglicht.
Typen von Substraten
- Erdehaltige Substrate: Diese bestehen meist aus Gemischen verschiedener Erden, wobei „Haupterden“ wie Komposterden oder Lauberden mit Hilfserden und Zuschlagstoffen wie Sand, Lehm oder Ton kombiniert werden.
- Erdearme und erdelose Substrate: Beispiele sind Blähton und Steinwolle, die in Hydrokulturen oder im Gemüsebau eingesetzt werden. Auch Perlite und Vermiculit kommen zum Einsatz, um eine bessere Luftführung in Substraten zu ermöglichen.
- Industriell erzeugte Substrate: Diese sind standardisiert und oft leichter als selbst hergestellte Betriebserden, was Transportvorteile bietet. Sie sind frei von Schädlingen und Krankheiten und enthalten oft bereits Nährstoffe und Spurenelemente.
Spezialsubstrate
Einige Pflanzen benötigen spezielle Substrate, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Beispiele hierfür sind:
- Sämlinge: Anzuchterde, die nährstoffarm und sehr durchlässig ist.
- Sukkulenten/Kakteen: Eine durchlässige, mineralische Erde.
- Orchideen: Rinden-Substrat in Kombination mit Kokosfaser, Blähton, Perlit oder Kork.
- Rhododendren, Hortensien und fleischfressende Pflanzen: Spezialsubstrat mit saurem Boden und angepasster Struktur.
Nachhaltigkeitsaspekte
Die Verwendung von Torf in Substraten ist aus Nachhaltigkeitssicht problematisch, da der Abbau von Torf zur Zerstörung von Mooren und zur Freisetzung von CO2 beiträgt. Alternative Materialien wie Grünkompost, Rindenhumus, Kokosprodukte, Perlite und Blähton werden zunehmend als Ersatzstoffe eingesetzt. Diese Alternativen können jedoch nicht alle Eigenschaften von Torf ersetzen und bringen eigene Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf soziale und Umweltschutzaspekte bei Importen. Die Entwicklung torffreier Substrate ist daher ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Substrat im Ökologischen Kontext
Substrat im ökologischen Sinne bezieht sich auf das Material, auf oder in dem ein Organismus lebt. Es dient als Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen, einschließlich Mikroorganismen und Pflanzen. In diesem Kontext ist Substrat ein wesentlicher Bestandteil für das Gedeihen von Ökosystemen.